- „Wir haben da auch eine Abteilung, die sich darum kümmert.“
Aus meiner Sicht geht Qualitätsmanagement jeden Mitarbeiter an. Dazu muss es nicht einmal einer gesetzlichen Verpflichtung unterliegen. Ein Unternehmen kann doch auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn es Qualität liefert. Und die kann man organisieren/managen. Sogar so, dass sie gar nicht viel Mehraufwand bedeutet. Aber es gehört ein Bewusstsein dazu. Bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Qualität ist nicht nur was für die Leute, die das Wort in ihren Funktionsbezeichnungen haben.
- „Das müssen wir auch machen.“
Schade, wenn es nur eine Pflicht ist. So sinnlos wird dann tatsächlich so manche Qualitätsmanagement-Aktivität. Ich empfinde viele der gesetzlichen Vorgaben durchaus gut motiviert und sinnvoll (ich spreche ja nicht von allen). Und ich finde intelligent aufgesetzte Systeme unterstützen bei der Arbeit. Sie liefern Informationen, die sich durchaus wertschöpfend nutzen lassen. Sehr sogar.
- „GMP – give me paper: Das ist doch nur unnützer Dokumentationsaufwand.“
Die liebe Dokumentation! Dahinter steckt oft die größte Überwindung. Deswegen liebe ich es, für die Dokumentationen, die geleistet werden müssen, Werkzeuge bereitzustellen, die diese Aufgabe erleichtern. Mein stiller Verdacht ist, dass wir diesbezüglich viel zu häufig schulgeschädigt sind: Aufsatz schreiben, Einleitung, Hauptteil, Schluss. Gar nicht nötig: Beschränkung auf das Notwendige, Fokussierung auf den „Kunden“, das heißt, auf diejenigen, die es (auch in Jahren noch) lesen und verstehen müssen. Vor allem das Rad nicht immer neu erfinden: Warum nicht Schablonen nutzen?
- „Lass mich bloß in Ruhe! Ständig sitzt mir wer im Genick, der von meiner Arbeit keine Ahnung hat.“
Die Schnittstellen zwischen Qualitätsmanagement und anderen Bereichen sind manchmal etwas dürftig verstanden. Der eine kennt die Arbeit des anderen nicht. Durch Job-Rotation ließe sich das vielleicht verbessern, aber vor allen Dingen gehört eine wechselseitige Wertschätzung der jeweils anderen Aufgaben dazu. Hier lässt sich sehr oft ein wunderbares Optimierungspotenzial finden. Gar nicht weit weg. Gar nicht aufwendig. Aber mal miteinander reden. Keine Mail. Ein Telefonat. Persönlich.
- „Vorschriften über Vorschriften: Was ich da alles lesen muss! Morgen wird es sowieso wieder geändert.“
Auch eine meiner liebsten Herausforderungen: Änderungsrobuste Vorschriften. Weg von juristischen Abhandlungen und Erklärungsphrasen für den Auditfall. Hin zu Dokumenten für den „Hauptkunden“, die Anwender des Dokuments. Weg vom Schreibstil der Schule, hin zu geeigneten Darstellungsmethoden für Vorgaben.